Zunfthaus zur Schneidern – Kramgasse 12

Die Zunft zur Schneidern, früher Gesellschaft zum Mohren, vereinte einst die Schneider. Die Statue an der Fassade erinnert an das Ansehen, das diese Zunft genoss. Die Stube zu Mohren war im 17. und 18. Jahrhundert eine sehr beliebte Gaststätte.

Inschrift am Haus:

Im Jahre 1423 ist erstmals von „hus und gesellschaft zem mören“ die Rede. Das Gesellschaftshaus Kramgasse 12/Rathausgasse 9 stand schon 1474 an der
heutigen Stelle. Das Vorderhaus stammt aus dem Jahre 1693, das Hinterhaus entstand 1748, und der steinerne „Mohr“ als Hauszeichen an der Kramgasse geht auf das 17. Jahrhundert zurück.

Der „Mohr“, der auch im Zunftwappen abgebildet ist, könnte einerseits auf den Heiligen Mauritius (3. Jh.n.Chr.) verweisen, der wegen seiner Herkunft aus Nordafrika häufg als Schwarzer dargestellt wird Mauritius war deshalb unter anderem Schutzpatron der Färber und Tuchhandwerker und auch im bernischen Gebiet populär. Er könnte anderseits den „Mohren“ unter den Heiligen Drei Königen zeigen, die Schirmherren der Reisenden waren, weshalb Gasthöfe „zum Mohren“ verbreitet waren.

Sowohl das Hauszeichen als auch die Darstellung im Wappen zu „Mohren“ repräsentieren zeltgebundene [– und damit vorurteilsbehaftete –] Vorstellungen eines Schwarzen.

Siehe auch:
Zunft zur Schneidern (Homepage)
Zunft zur Schneidern (Wikipedia)

Zunfthaus zur Schneidern – Kramgasse 12
Zunfthaus zur Schneidern – Kramgasse 12
Zunfthaus zur Schneidern – Kramgasse 12

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