Gesellschaften oder Zünfte im alten Bern 

Im alten Bern musste jeder Burger einer Gesellschaft angehören. Die 12 Gesellschaften waren eine Art Berufsverbände, sie beaufsichtigten jeweils ein Handwerk oder Gewerbe und regelten deren Rechte und Pflichten. Aus ihren Kreisen wurde die Regierung bestellt. Auswärtige, Zuzüger aus andern Städten oder vom Land, die in Bern arbeiteten, wurden als sogenannte Hintersässen aufgenommen. Sie konnten weder einer Gesellschaft angehören, Burger werde, ein Haus erwerben noch sich an der Regierung beteiligen.

Die Gesellschaften oder Zünfte besassen Häuser, worin sie auch Gasthäuser führten, die zum Teil weit über die Grenzen hinaus bekannten waren. Da trafen sich die Meister und die Gesellen und disputierten über Berufsfragen, aber sie standen allen offen. Heute gibt es keine Gaststätten mehr, die von Gesellschaften betrieben werden. Als die letzten regierenden Patrizier – die oberste Schicht der Burger, sogenannt regimentsfähige Burger – von der politischen Bühne zurücktrat, verloren die Burger auf Geheiss von Napoleon den Machtanspruch nach dem Motto der franz. Revolution «liberté, egalité, fraternité». Aber in den Gesellschafts- oder Zunfthäusern versammeln sich noch immer ihre Mitglieder. Sie helfen unbemittelten Mitgliedern oder gewähren der Jugend Stipendien.

Siehe auch: Gesellschaften und Zünfte der Stadt Bern (Wikipedia)