Am 17. März erscheint die neue Ausgabe der Brunnezytig. Ein Thema darin: Die Sanierung der Nydeggbrücke.

RUNDGANG ÜBER EINE STARK GESCHÄDIGTE BRÜCKE

Am 23.11.1844 ist die Nydeggbrücke nach gut vierjähriger Bauzeit eröffnet worden. Die zweitälteste Brücke Berns ist also in die Jahre gekommen, und ihre erste Generalüberholung fällig. Ob die Brücke totalsaniert werden kann, entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an diesem 12. März. Im Vorfeld der Abstimmung hat die BrunneZytig die Schäden der Brücke in Augenschein genommen und gesehen: Der Brückenkörper ist sehr feucht geworden.

Die Witterung hat der Brücke zugesetzt, ihre Oberflächen sind undicht geworden und die Abdichtungen marode. «Wenn wir verhindern wollen, dass das Wasser noch tiefer in die Grundstruktur der Brücke eindringt, kommen wir mit oberflächlichem Flicken nicht mehr weiter», sagte Brigitte Gämperle, die für die Gesamtsanierung der Nydeggbrücke verantwortliche Projektleiterin beim Tiefbauamt der Stadt Bern. Sie machte beim Rundgang mit der BrunneZytig aber nicht nur auf den schadhaft gewordenen Brückenkörper und die Notwendigkeit eines neuen Abdichtsystems aufmerksam. Sie wies auch auf den vielfachen Erneuerungsbedarf auf der Brücke hin, die Pflästerung, die unter dem Verkehr stark gelitten hat, ist da nur ein Stichwort.

An einer Vollsperrung der Nydegg-Brücke während der ersten Bauetappe der Totalsanierung, die zwischen Frühling 2025 und Herbst 2026 vorgesehenen ist, führt deshalb auch kein Weg vorbei. Hört man bei dem Rundgang zu, was die geplanten Sanierungsmassnahmen alles bringen sollen, verfestigt sich der Eindruck, dass sich die Mühe und der Aufwand lohnen werden. Und Hand aufs Herz: Nach über 180 Jahren soll in zwei Jahren die erste Gesamtsanierung dieser Natursteinbrücke erfolgen – da darf man dem Erbauer, dem Urner Bauunternehmer Karl Emanuel Müller und seinen Leuten, wirklich auch ein Kompliment für seinen dauerhaften Bau machen.

babü

All jene, die die BrunneZytig Ende nächster Woche nicht in ihrem Briefkasten haben werden, können ab dem 17.3.2023 nicht nur den Artikel über den Rundgang mit Projektleiterin Brigitte Gämperle online lesen, sondern auch die gesamte Ausgabe der BrunneZytig1/2023 mit vielen weiteren interessanten Themen. Zu finden ist diese Ausgabe (wie auch das gesamte Online-Archiv der BrunneZytig) auf der Seite der Vereinigten Altstadtleiste VAL, www.bern-altstadt.ch oder auf der Seite des Kramgassleists: www.bern-altstadt.ch

Nydeggbrücke
Nydeggbrücke (Brückenbogen Nydeggseite) Gesprungene Steine, Absandungen, Verwitterungen: Am Brückenbogen auf der Nydeggseite ist gut zu erkennen, was Wasser, Frost und Salz am Brückenbogen anrichten.
Flügelmauer Nydeggbrücke
Nydeggbrücke (Flügelmauer Klösterlistutz) Auch an der Flügelmauer am Klösterlistutz ist zu viel Wasser in den Sandstein eingedrungen. Nach dem Einbau eines neuen, grösseren Abdichtungssystems soll der Brückenkörper bis zur zweiten Sanierungsetappe 2029 austrocknen können.